Verschiedene Fragen zu Systemneuplanung

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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FriesenMatze
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Verschiedene Fragen zu Systemneuplanung

Beitrag von FriesenMatze » 15.10.2022, 14:50

Moin in die Runde,

bin bei der Planung einer Steuerung/Regelung einer bestehenden FBH mit Homematic. Da sich dazu Fragen mehrere Komponenten betreffend ergeben, setze ich das in den allgemeinen Teil.

Vlt kurz vorweg:
Haus BJ1980, nur FBH, eher träge da in eher dicken Estrich liegend, 10 Kreise auf 7 Räume, bis auf 3 Kreise alles auf voll auf, derweil für sonnenlose Tage gut abgeglichen, konstante Temperatur in den Räumen auch bei wechselnden Außentemperaturen. Brennwerttherme mit außentemperaturgesteuerter Regelung, ganze geringe Nachtabsenkung (1°C, wg der Trägheit und Masse macht mehr keinen Sinn).

Problem: Wenn die Sonne scheint, passt es nicht mehr. Je nach Dauer/Einstrahlwinkel wird es in 3 Räumen (nehmen mehr als die Hälfte der 170qm Wohnfläche ein) über den Sonnenverlauf deutlich wärmer, während die anderen sich ziemlich gut auf den Zieltemperaturen halten. Das Problem möchte ich gern lösen. Rücklauftemperaturbegrenzer fallen weg, da diese eine merkliche Erhöhung der Vorlauftemperatur erfordern würden, sollte mal Wärmepumpe reinkommen, spätestens damit endgültig ein Nogo.

Gedachter Ansatz:
CCU3 (kein Bock auf Smartphone), Funkraumthermostate, Heizungscontroller FAL230, Stellantriebe in NO-Ausführung (bei evlt. krepierenden FAL-Controller ist so schnell alles auf Durchfluss zu bringen), Sonnensensor.

Habe mich jetzt durch einige Unterlagen von Homematic gelesen, auch die per WebUI Parameterbeschreibungen einstellbaren Parameter, das ein oder andere youtube-Video reingetan und auch hier geschnüstert. Trotz allem klärt sich manches nicht bzw. scheinen mir Widersprüche zu bestehen.

Fragen:

1a) In den WebUI Paramtern gibt es eine Einstellung für Ventile als NO- oder NC-Variante, schluckt der FAL-230 Controller das?
1b) Wo landet diese Einstellung, im FAL-230 oder in dern Raumthermostaten oder ...?

2) Um vorausschauend steuern zu können, würde ich gern die Sonneneinstrahlung per o.g. Sonnensensor (vlt per Wetterstation SWO-PL) in die Sollraumtemperatur der sonnenbestrahlten Räume einfliesen lassen (weil Thermostate zu spät reagieren würden). Gibt die CCU3 die Möglichkeit her, in Abhängigkeit einer Größe bzw. mehrerer Größen einen Sollwert umzusteuern?
(Wenn Raumthermostat direkt mit FAL schnackt, sehe ich das fraglich)

3) Zunächst überlegte ich, nur die 6 Kreise der "Sonnenräume" steuerbar zu machen. Wenn dort aber dicht(er) gefahren wird, würde der Volumenstrom in den anderen Kreisen zwangsläufig ansteigen und dort unnötig mehr geheizt werden. Deshalb die Überlegung alle 10 Kreise auszustatten. Controllermehrkosten 6 auf 10 Kreise plus 4 Stellglieder, das ist marginal, da hauen eher die Raumthermostate rein, im Grunde würde aber einer für die "Schattenraumseite" reichen. Dürfte sinnvoll sein, oder?

4) Die CCU3 kann doch als Repeater für die Verbindung zwischen Raumthermostaten und FAL fungieren, richtig? Muss leider ganz quer durchs Haus für hintersten Raumthermostaten zum FAL, das sind ca 17m und einige Wände.

5) Frage zum Selbstlernen Heizkreisverhalten des FAL (scheint ja in dem zu passieren), einige tricksen dies mit sehr geringer Zieltemperatur im Sommer aus: Vergißt der FAL seine Daten/Verbindungen, wenn der spannungslos gesetzt wird? Das wäre der einfachste Weg bei mir. Die Brennwerttherme setze ich auch aus und wenn es im Sommer mal zu kalt wird, ists auch egal.

Fürs Erste wärs das, vermutlich ergeben sich aber weitere Punkte durch hoffentliche Rückmeldungen hier.

Viele Grüße
Matze
Zuletzt geändert von Roland M. am 15.10.2022, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Thema verschoben

MichaelN
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Re: Verschiedene Fragen zu Systemneuplanung

Beitrag von MichaelN » 15.10.2022, 15:28

FriesenMatze hat geschrieben:
15.10.2022, 14:50
Problem: Wenn die Sonne scheint, passt es nicht mehr. Je nach Dauer/Einstrahlwinkel wird es in 3 Räumen (nehmen mehr als die Hälfte der 170qm Wohnfläche ein) über den Sonnenverlauf deutlich wärmer, während die anderen sich ziemlich gut auf den Zieltemperaturen halten. Das Problem möchte ich gern lösen.
Ich muss Dich enttäuschen, das ich deine Fragen nicht beantworte. Aber ich halte es für wichtiger auf Dein Problem einzugehen.
Kurz gefasst: das kannst Du nicht lösen.

Gegen die Sonne kommst Du nicht an. Schon gar nicht mit einer trägen FBH. Das beste was Du machen kannst ist ein hydraulischer und thermischer Abgleich. Das scheint bei Dir ja schon zu passen:
FriesenMatze hat geschrieben:
15.10.2022, 14:50
konstante Temperatur in den Räumen auch bei wechselnden Außentemperaturen
Du hast leider nichts zur Vorlauf Temperatur geschrieben. Eventuell kannst Du die weiter absenken. Denn je niedriger die VL, desto stärker wirkt sich der Selbstregeleffekt der FBH aus. Wenn die Sonne den Raum erwärmt, dann sinkt das delta zwischen RT und VL und damit automatisch die Wärmeabgabe.

Das heisst der Raum wird bei Sonnenschein nicht so warm wegen der FBH, sondern nur wegen der Sonne. Das einzige was Du machen kannst ist die Rollos automatisch runter fahren. Das mache ich z.B. Im Winter allerdings erst bei über 25° RT, weil ich die Wärme für die Nacht mitnehmen will.

Ich habe auch mal damit experimentiert auf Basis der vorhergesagten Sonnenscheindauer die FBH im Vorraus bereits abends ein paar Grad abzusenken. Allerdings nicht um die RT zu regulieren, sondern um Energie zu sparen, da die Sonne diese ja am nächsten Tag liefern wird.
LG, Michael.

Wenn du eine App zur Bedienung brauchst, dann hast du kein Smarthome.

Wettervorhersage über AccuWeather oder OpenWeatherMap+++ Rollladensteuerung 2.0 +++ JSON-API-Ausgaben auswerten +++ undokumentierte Skript-Befehle und Debugging-Tipps +++

FriesenMatze
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Re: Verschiedene Fragen zu Systemneuplanung

Beitrag von FriesenMatze » 15.10.2022, 16:42

Hallo Michael,

Selbstregeleffekt ist mir bekannt, von daher geht da nicht so viel Energie flöten, wie man vlt im ersten Moment vermutet.

Die ganz vorausschauende Regelung (ist eigentlich eine Steuerung) per Wettervorhersage, an die dachte ich auch schon, habe nur noch keine Idee, wie solche Daten mit einer Steuerung in Verbindung zu bringen sind. Bisher war ICH da steuernd, hab schlicht die Raumzieltemperatur angepasst (manchmal gibts ja mehrere sonnige Tage hintereinander). Kleines Problem, die "Schattenräume" gehen damit runter, Türen blieben tagsüber einfach auf. Gleicher Effekt würde eintreten, wenn die Therme in aus Außentemperatur und Sonneneinstrahlung eine angepasste Steuergröße generieren tätt.

Vorlauftemperatur dürfte schon ziemlich weit unten sein, da alle Schattenkreise ganz auf sind und nur die "Sonnenkreise" gering geschlossen. Pumpenleistung sehe ich als optimiert an, da mir, wenn es extrem kalt (dauerhaft unter -5°C) wird, die Raumtemperatur überall etwas absackt. Die Pumpe reagiert vom Geräusch her nicht mehr auf eine Erhöhung des Drehzahlniveaus (sprich es bliebt nur Vorlauf hoch). Dies kommt sehr selten vor, somit scheint die Einstellung passend. (Tipps natürlich gern gesehen). Therme hat Pumpemleistung, Steilheit etc einstellbar, was etwas dauerte, bis es passte. Und die Einschaltzyklenzahl des Brenners ist dabei auch runtergekommen, was ich eher gegenteilig erwartet hätte.

Da die FBH aus den 80er stammt, läuft die mit höherem Vorlauf als ganz moderne.

Gegen die Sonne will ich ja nicht gegenan, grad in der Übergangszeit mit mäßigem Heizbedarf drückt die schließlich ein paar kW durch die Fenster(front). Meinen Energie-/Leistungsbedarf betrachte ich erst seit 5 Wochen, noch ists ja nicht kalt bei uns an der Nordsee, aktuell liegt der Leistungsbedarf bei ca 2kW (gemittelt über Energieverbrauch je Woche). Derweil dürfte nicht so viel Einsparung gehen.

Wird es aber merklich kühler, ist der Leistungsbedarf natürlich ganz woanders. Und die Hälfte fällt auf die immer mal zu warm werdenden Räume. Bei bisherigen Preisen von um 5ct/kWh war mir das egal, aber aktuell steht gaaanz anderes im Raum und an die 5ct wirds nie auch nur annähernd wieder herangehen. Da fände ich es weniger störend, wenn mir die Räume, weil die Regelung vlt zu viel dicht macht, abends mit dem Temperatur etwas nach unten durchsacken. Die Investitionskosten sind nicht so gewaltig, dass sich über längere Zeit die geringen Einsparungen vlt gar rechnen dürften.

Das nur mal so zur "Motivation".

Grüße
Mattias

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