Grundsanierung SmartHome

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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Schinderhannes
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Grundsanierung SmartHome

Beitrag von Schinderhannes » 25.05.2023, 13:17

Hi all,
ich habe mal ne strategische Frage, nach Euren Meinungen, gerne mehrere 😊

Ich habe eine in die Jahre gekommene Homematik und Homematik IP Installation:
>100 Fenstersensoren, Themostate, Schaltaktoren, Rolladensteuerungen etc. (+ ein paar Hue Lampen und Steckdosen).
Technisch alles ok, aber die Steuerung läuft bei mir über Homeputer CL, weil das so schön einfach programmierbar ist in Basic Logik die ich beherrsche.
Nur das Webinterface CLWebserver ist schon etwa altbacken, bei mir rein textbasiert.
Zusätzlich habe ich noch diverse andere SmartHome Devices im Haus:
Eine Solaranlage SMA mit Sunny Homemanager
Eine OpenWB die die SMA Analage zum Überschussladen liest und auch mit meinem KIA eSoul reden kann.
Ganz neue eine NIBE S2155-12 Wärmepumpe die auch überschussgesteuert betrieben werden soll (wie?, momentaner Favorit von der OpenWB aus)
Zwei Daikin Split-Klimaanlagen mit WLAN interface
Und ne FritBox.
Und weniger wichtig
Samsung WAM Multiroom Speaker
EUFY Kameras draussen und eine EZVIZ innen.
Netatmo
Ich möchte so viel wie möglich unter einer neuen Oberfläche steuern können, und keine Daten in die Cloud (kein Alex vorhanden) geben müssen.
Wenn Ihr mit der aufgezählten Hardware losgehen müsstet, welchen Software Setup würdet ihr nehmen ?
Ach ja PIVCCU auf raspi4, OpenWB hat nen raspi3 und einen hab ich noch rumliegen…
So, Vorschläge?
(Ich liebäugle damit, mal Home Assistant auszuprobieren auf dem Raspi3 der rumfliegt….)
LG
Hannes

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von shartelt » 25.05.2023, 13:46

So … bevor die Werbeveranstaltung der Person die nicht genannt werden darf beginnt, einmal fix die Gratis variante:

- NUC und dann raspberrymatic virtualisieren
- zusätzlich auf das NUC eine freie middleware wie ioBroker oder eben auch HA (kenne ich nicht, daher meine wahl der ioBroker)
- funkmodul absetzen entweder USB oder gleich chique ins LAN per ETH Modul auf das dann das Funkmodul kommt

das haben hier so sehr viele nutzer und es läuft einfach, zügig und unkompliziert…

klar muss man sich in die middleware einarbeiten…
aber zum beispiel ioBroker hast Du eine grafische programmierung (blockly) und javascript zur auswahl mit boardmitteln

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von Baxxy » 25.05.2023, 14:20

Schinderhannes hat geschrieben:
25.05.2023, 13:17
Home Assistant auszuprobieren auf dem Raspi3 der rumfliegt….
Zum ausprobieren ok. Für den produktiven Einsatz würde ich nen Pi4B mit 4-8GB nehmen. Booten dann auch von SSD (an USB3).

Auf nem Pi3B(+) mit SD-Karte macht der Homeassistant nicht so richtig Spaß. :wink:

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von botti » 25.05.2023, 17:18

Ich stand mal vor einer sehr ähnlichen Situation wie Du. Ich habe mich für Home Assistant entschieden.

Warum, habe ich mal hier erläutert:

viewtopic.php?f=19&t=75292&p=761016&hil ... nt#p761016

Super Community, vor allem sehr groß. Das war für mich einer der Kriterien.

Nach meiner Erfahrung würde ich Dir raten Home Assistant auf einen NUC zu installieren (ohne Virtualisierung). Wenn man unbedingt will, kann man man Node-Red o.ä. und auch Raspberrymatic als add-on darauf laufen lassen.

Spätestens wenn Du auf add-on´s wie Frigate stößt, steht Dir die Virtualisierung im Wege.

Homematic lasse ich allerdings als originale CCU3 laufen, auch benutze ich eine Hue Bridge und andere Herstellergateway (z.B. KLF-200 für Velux Fenster und Somfy Motoren). So hat man die Gewerke bei sich und es ist nicht so ein Drama, wenn mal einer der Hosts ausfällt.

Läuft prima.

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von Fonzo » 25.05.2023, 18:23

Schinderhannes hat geschrieben:
25.05.2023, 13:17
und keine Daten in die Cloud (kein Alex vorhanden) geben müssen.
Dazu besitzt Du definitiv die falschen Geräte bzw. von den falschen Herstellern, dass so was möglich wäre. Wenn Du rein lokal arbeiten willst, müsstet Du dann auch Geräte von Herstellern anschaffen, die sich ausschließlich über lokale Schnittstellen steuern lassen.
Netatmo benötigt die Cloud, EZVIZ ebenfalls, bei Daikin hängt das vom genauen Modell ab, die neueren Modelle gehen auch nicht ohne Cloud oder Du müsstet etwas nachrüsten um über den S21 Bus ansteuern zu können. SMA Sunny Homemanager funktioniert auch nicht ohne Cloud.
Schinderhannes hat geschrieben:
25.05.2023, 13:17
(Ich liebäugle damit, mal Home Assistant auszuprobieren auf dem Raspi3 der rumfliegt….)
Zum ausprobieren ist das relativ egal was Du da nutzt. Wenn Du so was wirklich langfristig benutzten willst, ist es eher ratsam auf der Basis von einem Compute Module 4 zu arbeiten mit ausreichend eMCC, empfohlen wird 2 GB RAM und 8 GB eMCC. Home Assistant Yellow nutzt 2 GB RAM and 16 GB eMMC Speicher.

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von shartelt » 25.05.2023, 18:31

erst einmal danke, dass Du augenscheinlich die Kritik angenommen hast und nicht direkt die bereits vorgeschlagenen Möglichkeiten schlecht geredet hast….
(eventuell bereue ich auch bald die Aussage, aber stand jetzt ist es so)

Allerdings muss ich Dich berichtigen:
Fonzo hat geschrieben:
25.05.2023, 18:23
SMA Sunny Homemanager funktioniert auch nicht ohne Cloud.
das geschieht (zumindest über den Modbus Lösung inkl. SMA Adapter im ioBroker) rein lokal, da der Multicast belauscht wird und der WR direkt abgefragt wird.
Nix cloud und läuft auch ohne Internet.

Das Sunnyportal ist cloud, ja…aber auf das muss man nicht gehen, für eine voll umfängliche Weiterverarbeitung seiner Produktion…
auch zum Beispiel EVCC fürs überschussladen greift auf SMA rein lokal zu.

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von botti » 25.05.2023, 21:08

Die SMA Wechselrichter sind mit dem Homemanager via Speedwire (LAN) verbunden und kommunizieren über Webconnect. Dadurch kann man auch an den Wechselrichtern die Infos des Energiezähler abrufen.

So hat man dann alle Daten des Akkus und Solarwechselrichter sowie die des Energiezählers (Homemanager).
Die Integrationen von Node-Red und Home Assistant arbeiten so und fragen nur die Wechselrichter ab. Da muss man sich nicht mit deren Modbus Konfiguration und Register beschäftigen. Und die SMA Cloud braucht man da nicht mehr.

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von jmaus » 26.05.2023, 08:12

Ich korrigiere mal nur diese Aussage hier, da die anderen Dinge ja von anderen korrekt abgedeckt wurden.
botti hat geschrieben:
25.05.2023, 17:18
Nach meiner Erfahrung würde ich Dir raten Home Assistant auf einen NUC zu installieren (ohne Virtualisierung). Wenn man unbedingt will, kann man man Node-Red o.ä. und auch Raspberrymatic als add-on darauf laufen lassen.

Spätestens wenn Du auf add-on´s wie Frigate stößt, steht Dir die Virtualisierung im Wege.
Auch wenn ich Frigate für etwas overkill halte, so wüsste ich nicht warum man ein Google Coral nicht via Proxmox in eine VM durchgeleitet bekommt. Anleitungen findet man dazu genug im Netz, siehe hier:

https://community.home-assistant.io/t/g ... mox/383737

Die Aussage das die Virtualisierung auch GPU anbindung im Wege steht ist schlichtweg daher IMHO nicht richtig. Umgedreht wird meiner Erfahrung nach ein Schuh draus: Man kann recht einfach ganze GPUs via Proxmox anbinden und dann an die jeweilige VM durchleiten. Es spricht daher IMHO nichts dagegen und ich würde eine NUC heutzutage nicht mehr nativ mit irgendetwas bespielen sondern immer ein Proxmox nutzen und dann alles via VMs machen.
RaspberryMatic 3.75.6.20240316 @ ProxmoxVE – ~200 Hm-RF/HmIP-RF/HmIPW Geräte + ioBroker + HomeAssistant – GitHub / Sponsors / PayPal / ☕️

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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von botti » 26.05.2023, 08:40

jmaus hat geschrieben:
26.05.2023, 08:12
Ich korrigiere mal nur diese Aussage hier, da die anderen Dinge ja von anderen korrekt abgedeckt wurden.
Interessant, Du korrigierst meine Erfahrung.....
Die ist ja ein Stück weit meiner persönliche Meinung, kann jeder anders machen.

Sicher kann man Virtualisierung darunter setzen. Ich sage ja nicht, dass es nicht geht. Ich persönlich halte sie nur für unnütz in diesem Fall.

Der NUC ist für mich ein Server für Heimautomatisierung. Dort kann ich alles in diesem Kontext als Add-On laufen lassen.
Geht das Ding kaputt, spiele ich HA neu auf und spiele mein Backup zurück.

Mit Virtualisierung muss man erst diese wiederherstellen und dann alles nachgelagerte. Auch wenn sich der Aufwand für Proxmox in engen Grenzen hält, ist es eine weitere Schicht dazwischen.

Für Entwickler oder IT Freaks, die dort auch Firewall, Domänencontroller, Docker Hosts etc. noch nutzen ist es selbstverständlich eine coole Lösung. Oder wenn man Ressourcen technisch isolieren will ist das sinnvoll. Das mache ich ja auch mit meinen Testsystem.

Ob Frigate Overkill ist, kann man auch unterschiedlicher Meinung sein. Für mich ist es eine sehr gutes zusätzliches Feature, dass sich für mich einem perfekten Bewegungssensor darstellt, der zwischen Mensch, Tier, und Maschine unterscheiden kann. Jetzt geht mein Außenlicht nur dann an, wenn auch tatsächlich jemand dort ist und kann das Garagentor und Carport Licht entsprechend steuern. Nebenbei ersetzt er auch die PVR für Kameraüberwachung im Garten oder Fahrradständer.
Geht auch mit Promox, warum nicht. Hat man einen Coral Stick ist es aber am Ende sowieso egal, das funktioniert ja mit Promox und anderen Hypervisoren auch an anderen Stellen. Auch der Videostream Codierung wird innerhalb der VM schnell laufen, dazu braucht man keine Hardware Accelleration (zumindest in meinem Fall nicht).

Am Ende ist es alles Ansichtssache.

Schinderhannes
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Re: Grundsanierung SmartHome

Beitrag von Schinderhannes » 27.05.2023, 16:28

Was wäre der Vorteil eines NUC vs raspi4 für Home Assistent?

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