Kernsanierung mit Wired

[Brocalyps]

Hallo Zusammen,

ich bin gerade am Kernsanieren eines EFH und der Großteil der Arbeiten erfolgt in Eigenleistung. Die Elektroinstallation übernimmt mein Opa der zwar Elektroingenieur ist aber nie was mit Smart Home zu tun hatte.
Daher habe ich mich die letzten Monate belesen und mich für Homematic als System entschieden und mir einen Plan zwecks Kabelzug und Umsetzung zurecht gelegt.

Fußbodenheizung:
Wired Wandthermostat HmIPW-WTH pro Raum mit EIB Kabel zum Verteiler
HmIPW-FALMOT im Heizkreisverteiler mit EIB Kabel zum Verteiler

An den FALMOT kommt dann nur das BUS Kabel? Kabel vom Wandthermostate und 230V benötigt er nicht korrekt?

Wie integriert man die Wandthermostate und den FALMOT im Bus? Per Eingangsmodul HmIPW-DRI32? Oder nutzt man eine Durchgangsklemme um einen seperaten Stern für alle Thermostate zu bilden?

Flurlicht:
Präsenzmelder HmIPW-SPI per EIB Kabel zum Verteiler
Schaltung des Lichts per Dimmaktor HmIPW-DRD3 und 5x1.5 zur Decke

Treppenlicht:
Schaltung per Präsenzmelder von den Fluren
In den Stufen sind LED-Stripes eingelassen zur Beleuchtung - Schaltung per Homematic IP LED Controller

Taster:
EIB Kabel zum Verteiler und an Eingangsmodul HmIPW-DRI32

Rolläden:
Werden nachgerüstet per HmIP-BRC2 - Funkansteuerung erfolgt per WAP und CCU3

Unterverteilung:
Da das Haus ein Keller, EG und OG hat sitzt im OG ein Kleinverteiler an dem auch die Wandthermostate und die FALMOT für das obere Geschoss angehängt werden sollen. Reicht es hier den BUS als Ring mit der Hauptverteilung im Keller zu verbinden. In der Hauptverteilung würde der WAP mit 24V Netzteil sitzen. Reicht es das Netzteil in der Hauptverteilung zu belassen oder ist im OG noch was notwendig? Kabellänge wird ca 15m sein.

Was meint ihr? Passt dass, so wie ich mir das Gedacht habe oder habe ich was übersehen?
Für die Installation lasse ich ggf. noch einen kundigen Elektriker kommen. Für mich ist jetzt nur entscheidend das mein Plan keine groben Fehler hat und ich die Kabel ziehen kann.

Vielen Dank und liebe Grüße
B

[alextiroler]

Taster:
Bei den Tastern musst Du entweder ein HmIPw-Modul hinter den Taster einbauen und an den BUS hängen, oder sonst würde ich ein Cat.5-Kabel zum Verteiler ziehen. Ich hab bei mir beides, aber heute würde ich nur mehr Module einbauen, da es im Verteilerkasten schnell unübersichtlich wird.
Einziger Nachteil, dass die HmIPW-FIO eigentlich zu teuer sind und dass diese nur 6 Eingänge haben. Manchmal wären 8 Eingänge praktisch.

Rollläden:
Fensterkontakt nicht vergessen. Ich hab so Reedkontakte in den Fensterholm eingebaut, und die Magnete sitzen auf den Fensterflügeln. Das Homematic-Modul konnte ich beim Rollokasten unterbringen. Fensterkontakt schaltet die Heizung aus, und wird verwendet für die Aussenhülle-Überwachung (Alarm)

BUS: EIB-Kabel (das grüne) ist OK
Sinn vom Bus wäre, dass man in einem Raum vom Schaltermodul zum Thermostatmodul und dann weiter das Kabel durchverdrahtet. Eigentlich von Raum zu Raum. So ist der Aufwand geringer.
Netzteil im Hauptverteiler geht normalerweise problemlos.

ich würde aber vorher mit dem Elektriker reden, für ihm muss es dann OK sein.

LG
Alex

[Brocalyps]

Hey Alex,

danke für die Rückmeldung.

Okay, so langsam verstehe ich es glaube, eigentlich wird jedes Wired Gerät nur im Bus angehangen und idealerweise per Ring weiterverdrahtet mit dem nächsten Gerät bis sich der Bus im Access Point wieder schließt. Gemischte Topologie mit Stern im Ring oder ähnliches ist aber auch möglich sowie ich es gelesen habe oder?

So einen Standard Homematice Wired Taster wie den HmIPW-WRC2 kann man aber direkt an den Bus anschließen ohne HmIPW-FIO oder?

Fensterkontakte sind eine sehr interessante Sache und wollte ich zumindestens in den Bädern mit den HmIP-SWDO nachrüsten aber die Lösung über Reedkontakt und HmIPW-FIO klingt schon eleganter (und auch wohl etwas teurer)

[Bembi]

Hi,
für Dich als Ideen-Vorlage: Ich habe mein Haus bis 2020 kernsaniert und die Elektrik für die Homematik gebaut.
Grundgedanke dabei, dass trotzdem eine traditionelle Verdrahtung möglich bleibt.
Ich habe einen Zählerkasten im Keller und in jeder Etage einen Etagenverteiler (3 Stück).
Da sitzt dann erst mal die klassische Elektrik, also FI und ein paar Automaten.
Im Keller dann noch 2 EVU-Zähler (WP und Haushaltsstrom), meine eigenen Zähler (Trennung Privat / Büro) und die Elektrik für WP und Solar.
Alle Kabel sind sternförmig verlegt und kommen im jeweiligen Etagenverteiler raus (Keller im Zählerkasten im Keller).
Also Licht, Schalter, Rolladen, Strom etc.
Nur Steckdosen sind (meist) zimmerweise verbunden folglich 1 Kabel pro Zimmer im Schrank.
Ich habe ich auch Kabel für Schalter gelegt obgleich diese aktuell nicht gebraucht werden.
Daneben noch ein paar Kabel, wo ich meinte, ich könne sie irgendwann mal gebrauchen.

Da Kabelmaterial nicht wirklich viel kostet, habe ich lieber mehr als weniger verkabelt.
Dazu auch ein Doppel-Netzwerkkabel in jedem Zimmer und im Verteiler (Switch im Keller).
Analog auch Antennenkabel in jedem Zimmer (Verteiler im Keller, Schüssel auf dem Dach).

Im Verteilerschrank wird dann die Logik verdrahtet. Da sitzt jeweils ein DRAP, DRS8 als Aktor für Lampen, DRBL4 für Rolladen, und überflüssigerweise ein DRI16. Die sind erst mal wired, aber nur im jeweiligen Verteiler. Dazu ein 24V Hutschienennetzteil für den DRAP.
Hängen dann per LAN auf dem Switch im Keller.

Rest ist alles Funk, Schalter sind WRC6 oder WRC2, Thermostate WTR-2 (passend zur FALMOT nicht wired), alle Fenster mit SWDO-1 oder SWDO für Dachfenster. Türsprechanlage eine DoorBird, gekoppelt mit einer HmIP-MP3P.
Meine Badezimmer haben dann noch ein HmIP-BSL als Lichtschalter, wenn die Luftfeuchte zu hoch ist, dann leuchten die rot, gelb, grün.

Ein paar LED Bändern liegen noch herum, werden aber auch über der Schaltschrank geschaltet. Die LED Controller gabs damals noch nicht, daher ist es Paulmann. Einige aber über Bewegungsmelder zumindest geschaltet. Dazu noch draussen einen Regensensor (war übrig) und zwei Lichtsensoren.
Und Gartenbewässerung kommt auch noch.
Hab auch noch einen Schrank voll älterer Komponenten, die noch auf sinnvolle Verwendung warten. Z.B. Schalt-Mess Zwischenstecker.

In meinem Büro habe ich einige Unterputz-Netzteile verbaut (HmIP-BPS), nicht wirklich wirtschaftlich, dafür wartungsfrei (kein Batteriewechsel).
Die Idee dahinter war das irgendwann später mal zu vermieten.

Auch meine FALMOTs mit den motorischen Stellantrieben nutzen Funk. Und obgleich die FALMOTs in den HKV Verteilerkästen sitzen, nach Logik der Physik in einem faradayschen Käfig, funktioniert das wunderbar. War ursprünglich ein freudscher Planungsfehler. Da sie aber anstandslos funktionieren laufen sie bis heute. In den HKV-Metallkisten sind auch noch Temperatursensoren für Vorlauf und Rücklauftemperatur drin. Die HM-WDS30 hatte ich aus Vorgängerinstallationen übrig. Die haben sich aber als sehr nützlich erweisen, um die Heizkreise hydraulisch abzustimmen.

Rolläden kamen komplett mit den Fenster. An jedem Fenster (auch die ohne Rolladen oder Dachfenster) gibt es eine Übergabe-Dose mit Kabel zum Verteiler. Die Steuerung der Rolladenmotoren sitzt aber im Verteiler.

Was den BUS angeht, der existiert bei mir nur in jedem einzelnen Verteiler. Aber richtig, die werden entweder als Ring oder Stern miteinander verbunden und der DRAP versorgt alles mit Strom. Der DRAP ist dabei die Verknüpfung zwischen Wired und Funk, da die DRAPs und die CCU ja im Netzwerk hängen, können auch die miteinander quatschen. Funk-Problem gibt es keine, sicherlich auch der Routerfunktion in HmIP Komponenten geschuldet.

Die Kernelemente sind alle direkt verknüpft, an einigen Stellen habe ich mit Scripten nachgeholfen, insbesondere weil ich die ganzen Daten über CuXD wegschreibe und mit CuXD Highcharts visualisiere. Da landen dann auch Daten aus meiner Wärmepumpe oder Wechselrichter. Kann ich mir dann bunte Grafiken malen mit allen Daten, die auf der Speicherkarte drauf sind. Und weil mir die CCU schon mal vollgelaufen ist, habe ich die original Speicherkarte auf eine größere Karte geklont, nun hat meine CCU Platz für mindestes 1-2 Jahre Daten.

Ein kleiner Nachteil der Wired-Komponenten ist, fällt der DRAP oder der Bus aus, fällt auch alles aus was dranhängt. Hatte gerade wegen eines Update-Fehlers mal eine Woche Dunkelheit in der ersten Etage. War verschmerzbar, gibt ja auch noch Stehlampen.
Da eben die FALMOTs nicht am Bus hängen, war die Heizung davon nicht betroffen. Deshalb bin ich eigentlich im Nachhinein froh, dass mein Denkfehler die Funk-Lösung hervorgebracht hatte und dass das funktioniert.

[Bembi]

Ich vergaß die Rauchmelder.

Fensterkontakte habe ich verbaut wegen der Heizung. Kannst Du direkt verknüpfen. Fenster auf - Heizungsventil zu.
Ab und zu vergißt man die Dinger auch (also die Fenster), habe ich mir ein Script gebastelt und alle Fenster ausgelesen und in der Zentrale anzeigen lassen. Wenn also irgendwo ein Fenster auf ist, dann sehe ich das direkt in der Zentrale.
An der Tür ist aber auch nochmal ein übrig gebliebener HM-Dis-EP-WM55 verbaut, der auf Knopfdruck anzeigt, ob Fenster auf sind, neben Außentemperatur und Wettervorhersage.

Aus den Fenstersensoren kannst Du dann auch gleich eine Alarmanlage basteln. Allerdings nur, wenn die Einbrecher brav das Fenster / Tür aufmachen und nicht die Scheibe einschlagen. Die Fenster sind aber mit Umlaufverriegelung und eine Dreifachverglasung kaputt zu hauen ist auch nicht ganz so einfach und lärmfrei. In der Regel wird das Fenster ja auch kaputt gemacht, um an den Griff zu kommen. Und dann löst der Fenstersensor wieder aus. Durch eine kaputte Glasscheibe zu klettern hinterläßt wohl reichlich DNA Spuren.

Glasbruchmelder mit Funk gibt es ja von eQ-3 direkt nicht. Nur die Lösung über klassische Melder mit Kabel, die Du dann über ein ELV-SH-AI8 in die Homematik einbinden könntest.