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von Pfriemler » 24.02.2021, 13:45
Ich sehe hier auch erst mal keinen Grund für Emotionen. Natürlich lassen die Rückfragen gewisse Schlüsse auf das vorhandene Wissen zu, aber warum soll man hier nicht wenigstens Lösungsvarianten diskutieren?
Wenn man die Netzteilseite mal unberührt lässt und sekundär arbeitet, besteht auch keine direkte Gefahr für Leib und Leben.
Strombedarf des Motors ermittelst Du doch ganz einfach, indem Du Dein Multimeter als Strommesser in den Motorkreis tust und eine Fahrt durchführst.
Dann: Wenn Du einen separaten Wandler für 24V DC kaufen willst, dann kannst Du auch eine kleinere Ausgangsspannung in Betracht ziehen, der LC-Sw4-PCB macht intern sowieso 5V draus - je weniger man vorn eintut, umso weniger Verlustleistung ergibt das am Ende. Wenn man den Linearregler abknipst und Ein- und Ausgang brückt und die Eingangsdiode ganz kurzschließt, kann man auch gleich 5V einspeisen (ich habe meinen Sw4 tatsächlich mal so umgebaut, dass man mit zwei Jumpern das erreichen kann). Und der Einbau des TRACO ist auch für "Grobmotoriker" machbar, er ersetzt elektrisch den 7805 und die übrigen Bauteile sind zumindest dem Schaltplan nach entsprechend fest (63V für den Eingangselko usw).
Einen anderen Antriebsmotor wirst Du kaum für die Dachfensterrolläden finden, die arbeiten doch allermeist mit 24V DV, das hat schon sicherheitstechnische Vorzüge, wenn da draußen keine 230V herumvagabundieren, zumal Du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das nicht zwingend 230V-feste Kabel tauschen müsstest.
Völlig auf dem Holzweg bist Du noch mit den Anschlüssen am Sw4, zumindest sehe ich das so: Der Sw4 hat vier potentialfreie einzelne Schaltkontakte, die Du zu einer sog. H-Brücke zusammenschalten und selbst aktiv korrekt ansteuern musst, bspw. 2+3 für eine und 1+4 für die andere Richtung - bei einem Schaltfehler (1+2 oder 3+4) gibt es einen Kurzschluss der 24-V-Versorgung, mit 1+3 oder 2+4 bremst man den Motor usw). Und die Sache mit dem Stromfluss ist extrem wichtig, weil verklebende Relaiskontakte in einer H-Brücke ebenfalls zwingend zu Kurzschlüssen führen.
Deswegen ja der Hinweis mit den FROLL. Dieser steuert normalerweise 230V-Motore an, die zwei L-Anschlüsse (je einen für eine Richtung) haben und sie sorgen eben intern dafür, dass niemals beide L-Ausgänge gleichzeitig angesteuert werden, weil das fatale Auswirkungen auf die Gesundheit des Motors haben wird. Die Mimik zur Verhinderung wird "Verriegelung" genannt: Bei unsmarten Wandschaltern geschieht das tatsächlich mechanisch (während eine Taste gedrückt ist, ist die andere mechanisch blockiert). Bei den HM-classic-Rolladenschaltern geschieht das durch eine Reihenschaltung zweier Relais: Das eine dient als "Fahrtschalter" und das andere legt fest, welcher Ausgang benutzt wird, je nach Richtung sind dann ein oder zwei Relais aktiv. Ich denke, das ist im FROLL nicht anders.
Wenn Du in Deinem Fall statt eines 230V-Motors zwei Relais benutzt, deren Ausgänge Deinen Dachfensterrolladen jeweils in der richtigen Polarität an das 24V-Netzteil "anschließen", kannst Du die Ansteuerung so realisieren. Nur hier reden wir dann wieder über 230V und da sind etliche Dinge zu beachten - wenn Dir nicht klar ist was, solltest Du das einem Fachmann überlassen.
Als Mischlösung bliebe die Nutzung des Sw4-PCB und die Benutzung zweier 24-V-Relais für die Ansteuerung, dafür bräuchte man dann nur noch zwei Ausgänge. Mit einfachen Relais gelingt die Ansteuerung wie beim FROLL: Abwechselnd das eine oder das andere Relais (je nach Fahrtrichtung) - beide zusammen macht dann wieder BUMM. Setzt man hingegen ein Umschaltrelais als Richtungswender und ein einfaches als Hauptschalter, ist die Verriegelung wieder perfekt: Hier müssten dann wiederr ein oder zwei Relais angesteuert werden, bspw. 1=hoch, 1+2=runter. Nur 2 ergibt dann nur ein Klicken. Jetzt noch eine passende Diode dazu und Ausgang 2 steuert auch das Relais an 1 an. Dann reicht es wieder, nur einen Ausgang anzusteuern.
Ich habe mir vor etlicher Zeit mal Gedanken über ein motorisches Hauptventil für meine Gartenwasserversorgung gemacht und wie man das am besten mit ebendem Sw4 ansteuert, deswegen war das alles präsent.
ceterum censio: ich steure meine 24-V-AC-Gartenwasserventile (Hunter) sehr erfolgreich mit 12V-DC an. Die Verlustleistung ist etwa die gleiche, nur der Anzug nicht so kräftig, aber bei mir gibt es keine Ausfälle. Die Ansteuerung übernimmt ein HM-LC-Sw4-BA-PCB - seine 3-A-Mosfets haben keine Probleme mit den Ventilströmen. Das 12-V-Netzteil speist auch den HM-Regensensor, dessen Heizung nur dann benötigt wird, wenn es eh nichts zu gießen gibt...